Ein Fosch und ein Köig, eine Ku gel und ein Spieg – obwohl die Worte buchstabenmäßig nicht vollständig zusammengesetzt sind, versuchen wir sofort, die Worte richtig zu erfassen und den Sinn zu deuten. Wir werden täglich mit vielen Teil-Eindrücken überflutet und vervollständigen sie jeweils zu unserem eigenen Ganzen. Mit den Volksmärchen der Gebrüder Grimm geschieht ähnliches. Ein rotes Käppchen und wir erzählen sofort das gesammte „Rotkäppchen“, ein Frosch im Brunnen und wir fügen es zusammen zum „Froschkönig“.
Die FREUDENSCHREI-Theaterkinder haben aus ihren Märchenbüchern die entscheidenden Passagen herausgesucht, mit einem entsprechenden Requisit versehen und mit viel Witz und Frechheit spielerisch improvisiert. Es war wichtig zu überraschen, andere Wendungen zu nehmen und einmal quer zu denken. Als roter Faden diente mir als Spielleiterin „der Froschkönig“. Mit diesem Märchen hatten selbst die Gebrüder Grimm ihre liebe Mühe, weil doch die Prinzessin am Ende belohnt wird, obwohl sie nicht, wie in allen anderen Märchen üblich, als Liebe und Gute das gegebene Versprechen erfüllt hat.
Entstanden ist mit FROSCH IM GLÜCK ein Stück, das den Zuschauer nie zurücklehnen lässt, weil immer alles ganz anders kommt, als man gerade versucht ist, zu denken.