Als wir das erste Mal unseren zukünftigen neuen Schulhof sahen, war klar, hier sind viele Ideen und Tatkraft gefragt, um uns recht bald wohl fühlen zu können. So bildete sich eine Gruppe von Kindern, die unter dem Arbeitstitel „Wie wünschen wir uns unseren neuen Schulhof?“ in die Planung gingen. Unter vielen Wünschen wurde schnell klar, dass unser Jahreszeitenbeet mit umziehen soll, wir einen Teich haben wollen und die Kinder sich einen Ort wünschen, an dem man auch im Garten zur Ruhe kommen und sich entspannen kann. So war die Idee des „Sinnesgartens“ geboren.
Dank des tollen Hinweises auf diese Möglichkeit und der intensiven Mitarbeit von Frau Heck, einer Mutter unserer Schule, war innerhalb eines guten Monats, unter der Schirmherrschaft unseres Fördervereins, ein Antrag auf Förderung unseres Projektes bei der „Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Brandenburg“ gestellt. Diese stellt unter umweltpädagogischen Aspekten Mittel des Ministeriums Landwirtschaft Umwelt und Verbraucherschutz Brandenburg zur Verfügung. Mit großer Freude haben wir Mitte August diesen Jahres den Zuwendungsbescheid in den Händen gehalten.
Innerhalb der Antragstellung hatte unser Sinnesgarten schon konkrete Form angenommen, denn es mussten Kostenvoranschläge für alle Vorhaben eingeholt werden. So ging es nun an die Auslösung der Bestellungen. An einem Freitagnachmittag und einem Samstag Mitte September wurde mit Hilfe vieler fleißiger, ehrenamtlicher Helfer aus den Reihen der Kinder und Eltern unserer Schule aus dem vorhandenen Material zusehends unser „Garten der Vielfalt“ (Projektbezeichnung im Förderantrag). Es wurde gesägt, gebohrt, geschraubt, gepflanzt, geschnitzt, gegraben, getackert, geharkt, konstruiert, geräumt, viel Erde bewegt …
Dieses Aktionswochenende hat nicht nur im Sinne von Wachstum und Entstehen viel bewegt, es hat auch viele große und kleine Menschen unserer so schnell gewachsenen Schule (Verdoppelung im Schuljahr 08/09 von Kindern und deren Familien, des Teams und des Raumes) näher zueinander gebracht. Es gab viele Begegnungen, Gespräche, wundervolle Momente des Miteinanders, ein Hand in Hand arbeiten, freudige Kindergesichter und schlussendlich ein Ergebnis, das alle Beteiligten mit Stolz erfüllte. Das Jahreszeitenbeet war umgezogen, der Teich lud zum Verweilen und Beobachten ein, der Sinnesgarten wird durch einen Naturzaun mit zwei Törchen gerahmt, es gibt einen Pflaumen- und Apfelbaum sowie diverse Naschsträucher, ein Staudenhochbeet und ein Insektenhotel haben Einzug gehalten, der Nutz- und Kräutergarten haben jeweils ihren Platz gefunden und warten auf Augen, Hände, Nasen und Münder von Genießern.
Die Kinder sind glücklich über ihre Oase der Ruhe und pflegen und hegen sehr selbstständig diesen besonderen Teil ihres neuen Schulhofes. In den zurückliegenden Herbstferien hat noch ein großer, von den Kindern gestalteter Traumfänger seinen Platz gefunden. Momentan werden Frühblüher gepflanzt, es wird viel Laub bewegt, um den Garten nicht „versinken“ zu lassen und der Garten wächst stetig durch neue Pflanzungen. Wir freuen uns alle ganz besonders auf das kommende Frühjahr, wenn nach der Winterruhe das Leben im Sinnesgarten erwacht.
Simone Wolf