Dies bedeutet im Bereich des Gartendenkmals, dass den Kindern während des Aufenthalts im Babelsberger Park der geschichtliche Hintergrund der Pücklerschen Parkgestaltung sowie Biografisches und Anekdotisches über Hermann Fürst von Pückler-Muskau spielerisch und forschend vermittelt wird. Die Verbindung zur Natur wird den Kindern durch unmittelbare sinnliche Erfahrungen ermöglicht: durch genaues Betrachten, blindes Erfühlen, Riechen, Schmecken oder Hören. Dazu lädt der Babelsberger Park mit seinen alten Baumbeständen und artenreichen Wiesen zu allen Jahreszeiten und Wetterlagen ein.
Eng verbunden mit dem Gartendenkmal sind die verschiedenen Gebäude, allen voran das Schloss Babelsberg, die die Kinder von außen und von innen durch genaues Hinsehen und Beschreiben kennen lernen werden. Sie erfahren Biografisches über das Leben des Bauherren Wilhelm und seiner Frau Augusta, dem späteren ersten deutschen Kaiserpaar und bekommen spielerisch eine Vorstellung, wie sich das Leben im Schloss im 19. Jahrhundert abgespielt hat.
Das Projekt beginnt im Herbst 2008 und geht bis Sommer 2009. Einmal wöchentlich wird der Babelsberger Park mit einer Gruppe von max. 24 Kindern für 1,5 Stunden aufgesucht. In dem Projekt werden folgende Themenschwerpunkte gelegt:
Gartengeschichte: sowohl die Vorstellungen über Landschaftsgärten von Lenné als auch die von Pückler werden den Kindern vermittelt.
Naturkunde: Flora und Fauna – Beispiel „Bäume“. Im Babelsberger Park steht eine Vielzahl von alten, schönen Bäumen. Wir gehen den Fragen nach, warum, wann und von wem diese Bäume dort angepflanzt wurden. Woher stammen die Bäume aus dem Park und wie wurden sie damals transportiert? Nach diesem kulturgeschichtlichem Exkurs knüpfen die Kinder an Bekanntem an: welche Bäume kennen sie, welche mögen sie besonders? Wir schauen uns die unterschiedlichen Bäume im Park an und nehmen ihren Charakter und Habitus wahr. Unsere ersten Eindrücke vertiefen wir durch genaues Betrachten und Tasten der Rinde. Wir erfahren äußere und eigene Vielfalt. Anschließend erhalten die Kinder Informationen zur Biologie oder zur historischen Beziehung des Baumes zum Menschen. Dies erfolgt z.B. über Märchen, Legenden, volksmedizinische oder kulinarische Verwendungen.
Wilhelm und Augusta und ihre Zeit: Gemalte Portraits und Erzählungen über die Personen Wilhelm und Augusta geben den Kindern eine Vorstellung von diesen Personen. Tagebuchaufzeichnungen und alte Briefe helfen dabei, uns in das 19. Jahrhundert zu versetzen und zeigen den Kindern gleichzeitig, wie man Geschichte erforscht. Anhand eines erhaltenen Stundenplans des Kronprinzen überlegen wir uns zum Beispiel wie die Prinzen und Prinzessinnen erzogen wurden.
Das Schloss Babelsberg: Die Kinder lernen, einen Grundriss zu lesen, um einen Überblick über die Räume zu bekommen und die Bauphasen (erst Schinkel, dann Persius) besser zu verstehen. Im Schloss wollen wir möglichst alle Räume vom Keller bis zum Turm kennen lernen, fragen uns nach ihrer Funktion und Ausstattung und stellen uns vor, wie man darin gelebt hat. Vielen Fragen werden wir nachgehen, z.B. Warum sieht das Schloss aus wie eine Burg? Wie viele Diener gab es? Wie wurden die Räume beleuchtet?
Weitere Themen: Gebäude: das Dampfmaschinenhaus, die Küche – zugänglich durch einen unterirdischen Gang, das Kleine Schloss, die Gerichtslaube, der Flatowturm. Bänke und Brücken im Babelsberger Park Thema „Wasser“ im Babelsberger Park Ost-West-Geschichte: die Mauer im Babelsberger Park
Jeder Schwerpunkt wird mehrere Wochen thematisch bearbeitet. Dadurch haben die Kinder die Möglichkeit, den Raum Babelsberger Park intensiv und mit seinen verschiedenen Facetten kennen zu lernen. Die Kinder werden aktiv in das Projekt einbezogen, indem sie fotografieren, zeichnen, bauen, sammeln, pflanzen, beobachten …
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